Mit großer Bestürzung hat der Bayerische Tennis-Verband die Nachricht vom Tod von Siegfried Dinsel aufgenommen. Der 89-jährige Münchner, der von allen kurz Sigi genannt wurde, verstarb am Mittwoch im Krankenhaus, kurz nach einer Begegnung im Rahmen der Südbayerischen Meisterschaften in Eching.
"Mit einem letzten Aufschlag im letzten Satz und seinem letzten Satz 'Wie steht's?' war das sein Traumtod - so hat er es sich gewünscht", lauten die sehr tröstlichen Worte seiner Töchter Monika und Sabine.
Siegfried Dinsels ehrenamtliche Karriere beim BTV begann 1977, als er für sechs Jahre das Amt des Sportwarts des Bezirks München übernahm und es weitere fünf Jahre als Stellvertreter ausübte. Ab 1983 fungierte er als EDV-Beauftragter und übernahm gleichzeitig das Amt des Seniorensportwarts im Bezirk. Beim Deutschen Tennis Bund war Dinsel ebenfalls im Seniorenbereich und im Ranglistenausschuss engagiert.
EDV-Pionier der Terminplanung
Vor allem jedoch ist sein Name eng verbunden mit der Einführung einer EDV-gestützter Spieltagsplanung des Mannschaftswettspielbetriebs im gesamten Bayerischen Tennis-Verband. Die bayernweite Harmonisierung der Spielerzahl, der Ligen, der Mannschaften pro Staffel, des Spielbeginns, der Spieltage in den jeweiligen Altersklassen - dies geht alles auf die Entwicklungsleistung von Sigfried Dinsel zurück.
Daher empfindet BTV-Präsident Helmut Schmidbauer, der als ehemaliger Vorsitzender des Bezirks Oberbayern-München viele Berührungspunkte mit dem jahrzehntelangen Mitglied des TC GW Luitpoldpark hatte, auch persönlich eine tiefe Trauer. „Mit Siegfried Dinsel verlieren wir eine große Persönlichkeit. Es gibt in Bayern und in ganz Deutschland nur wenige Menschen, die sich so große Verdienste um den Tennissport erworben haben wie Sigi.“
Zahlreiche Ehrungen bis hin zum Bundesverdienstkreuz
Seit 1976 ist Dinsel Ehrenmitglied des TC GW Luitpoldpark. 1987 erhielt er die silberne Ehrennadel des BTV, 1996 die silber-vergoldete Ehrennadel und 2008 die goldene Ehrennadel. 2003 wurde er vom DTB mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit für den deutschen Tennissport und seine Verdienste um die Entwicklung des Deutschen Fernsehens erhielt Dinsel 2003 das Bundesverdienstkreuz. Er ist der Vater des Stereoton-Sytems beim Fernsehen, war als Vertreter der Bundesrepublik Vorsitzender in verschiedenen internationalen Arbeitsgruppen, u.a. zur Festlegung der weltweiten digitalen Fernsehnorm.