Von 1983 bis 2000 war Dr. Georg von Waldenfels Präsident des Bayerischen Tennis-Verbandes.
In seiner langjährigen Ära wurde das Landesleistungszentrum/Bundesstützpunkt Oberhaching in Angriff genommen und in kurzer Zeit verwirklicht. Seit 30 Jahren können in der TennisBase nun Nachwuchstalente auf ihrem Weg ins Weltklassetennis systematisch betreut und sportlich aufgebaut werden. Immer wieder auch unter den Augen des Jubilars, der bis vor ein paar Jahren hier selbst mit Freunden regelmäßig die Filzbälle jagte.
In seiner Amtszeit gründete der BTV als erster Landesverband im Deutschen Tennis Bund wirtschaftliche Töchter, um die Finanzen des Verbandes zum einen auf solide Beine zu stellen, und zum anderen, um eine klare wirtschaftliche Trennung zu bekommen. Die Einrichtung der BTV BetriebsGmbH und der BTV Marketing, Sport und Service GmbH haben sich für den BTV längst bezahlt gemacht.
Unterstützung der Nachbarn nach der Grenzöffnung
Als erster Tennisverband im Westen Deutschlands bot der BTV nach der Grenzöffnung am 9. November 1989 seinen Nachbarländern Sachsen und Thüringen Hilfe zur Selbsthilfe an. Am 9. März passierten die ersten 50 von 250 Tonnen Ziegelmehl auf zwei Lastwagen am Grenzübergang Rudolphstein bei Hof den Schlagbaum. Mit dabei der damalige Präsident Dr. von Waldenfels und der inzwischen verstorbene Heinz Rack, ehemaliger Vorsitzender des Tennisbezirkes Unterfranken, als Initiatoren dieser großartigen Aktion zum Wiederaufbau des Tennissports in den neuen Bundesländern.
Gemeinsame Wettkämpfe, Übungsleiterausbildungen und andere gemeinsame Initiativen folgten. Sein Traum, dass sich in naher Zukunft Tennisverbände in Thüringen und Sachsen gründen werden, wurde schon bald Wirklichkeit.
DTB-Präsident von 2000 bis 2011
Im Dezember 1999 wurde von Waldenfels als Nachfolger Karl Webers zum Präsidenten des Deutschen Tennis Bundes (DTB) gewählt. Die finanziellen und sportlichen Probleme, die er mit der Führung des DTB übernahm, versuchte er mit großer Standfestigkeit, Kompetenz, Ehrlichkeit, Diplomatie und Beharrlichkeit zu mindern. Eine heikle Aufgabe, die sehr viel Kraft kostete, denn nicht alle verstanden, dass dies der einzige gangbare Weg war, um den DTB zu retten.
Als Präsident schaffte er es, den DTB schuldenfrei zu machen, auch wenn sich der Spitzenverband für dieses Ziel vom Damenturnier in Berlin und anderen Vorzeigeobjekten trennen musste. Angesichts leerer Kassen rigoros sparen zu müssen und „Tafelsilber“ zu verkaufen, macht keine Freunde! Bis 2011 lenkte er die Geschicke des mitgliederstärksten Tennisverbandes der Welt und wurde 2015 von der Mitgliederversammlung des Dachverbandes zum Ehrenpräsidenten gewählt.
Viele Jahre bewegte sich Dr. Georg von Waldenfels auch mit großem Geschick und Engagement auf der internationalen Funktionärsbühne, zuletzt als Mitglied im 13-köpfigen Board of Directors der ITF.
Erfolgreiche ehrenamtliche und berufliche Karriere
Zu seinem 80. Geburtstag kann von Waldenfels nicht nur auf eine erfolgreiche ehrenamtliche Karriere, sondern auch auf eine berufliche zurückblicken. Von Waldenfels studierte zunächst Rechtswissenschaften in München und Würzburg. Von 1974 bis 1996 war er Mitglied des Bayerischen Landtags, von 1978 bis 1995 gehörte er der Bayerischen Staatsregierung an, zuletzt als Staatsminister für Finanzen. In den Jahren 1996 bis 2001 war er Mitglied im Vorstand der Münchner VIAG AG. Von 2003 bis Ende 2012 war von Waldenfels im Aufsichtsrat der E.ON AG vertreten.
Neben seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt bei der internationalen Kanzlei Clifford Chance steht er dem Kuratorium der Friedrich-Baur-Stiftung vor und nimmt die Gesellschafterrechte beim Baur Versand (Friedrich-Baur-GmbH) wahr. Von Waldenfels ist seit Oktober 2010 Vorsitzender des Vorstands der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth, einer der größten Mäzenatenvereinigungen im deutschen Sprachraum.
Auch als Verwaltungsrat in der Bayreuther Festspiele GmbH ist von Waldenfels seit vielen Jahren tätig. Den Vorsitz hat er im November 2019 übernommen. Weiterhin ist er der Vorsitzende des Kuratoriums der Technischen Universität München sowie Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Bayerischer Verdienstorden und Großes Bundesverdienstkreuz
Für seine Verdienste erhielt von Waldenfels 1983 den Bayerischen Verdienstorden und 1986 das Große Bundesverdienstkreuz. Seit Oktober 2000 ist er Ehrenbürger der Stadt Hof.
„Ich möchte unserem Ehrenpräsidenten Herrn Dr. von Waldenfels im Namen des gesamten Präsidiums ganz herzlich zu diesem besonderen Geburtstag gratulieren“, beglückwünscht BTV-Präsident Helmut Schmidbauer den Jubilar. "Als Mitglied im BTV-Verbandsausschuss habe ich ihn viele Jahre in Gremiensitzungen erlebt und achte ihn seither sehr für seine Geradlinigkeit und seinen Einsatz für den Tennissport, auch auf internationaler Ebene. Auch als sein Nachfolger als Präsident des BTV und Mitglied im DTB-Präsidium höre ich nach wie vor gerne auf seinen Rat. Gleichzeitig danke ich auch seiner Frau, seinen Kindern und Enkelkindern, dass sie die vielfältigen Aktivitäten des Jubilars mittragen und dadurch häufig auf ihn verzichten müssen. Lieber Georg, bleib gesund, unterhaltsam und kritisch und genieße Deinen Geburtstag im Kreise Deiner Familie und Freunde."