CHAM. Bereits die 16. Auflage der Völkl-Indoors (ehemals HIW-Indoors) ist vom 21. bis zum 24. November beim TC Rot-Weiß Cham ausgetragen worden. Seit 2011 sind sie als DTB-Herren-Turnier klassifiziert. Seitdem kommen viele Spieler immer wieder zum Turnier, was auf den Stellenwert und die Beliebtheit der Veranstaltung hindeutet. Einer dieser Stammgäste, nämlich Marcel Strickroth vom TC Rot-Blau Regensburg, griff auch in diesem Jahr wieder nach dem Titel, den er nach 2019 und 2022 bereits zum dritten Mal gewann.
Das Teilnehmerfeld war das bislang stärkste in der Turniergeschichte: Um überhaupt in das Hauptfeld aufgenommen zu werden, musste man zu den besten 450 Spielern Deutschlands gehören, so dass sogar in der Qualifikation sechs Spieler der Deutschen Rangliste vertreten waren. Diese wurde bereits am Donnerstag gespielt, wobei sich 24 Spieler bis nach Mitternacht um den Einzug in das Hauptfeld duellierten.
In der ersten Runde sorgte der Chamer Spieler Michi Sperl für Aufsehen, als er über drei Sätze den zweimaligen Turniersieger und bayerischen Meister der Herren 40, Sebastian Schiessl (DR 148), aus dem Turnier warf. Ebenso Vojta Vychopen gewann als zweite Chamer Hoffnung sein Auftaktmatch gegen Philip Chanbour. Bereits im Achtelfinale trafen dann beide im vereinsinternen Duell aufeinander, das Sperl mit 6:0, 7:5 für sich entschied, nachdem er im zweiten Satz aber einen Satzball abwehren musste.
Sperl krönte seine tadellose Leistung im Viertelfinale gegen den 18-jährigen Maximilian Ontiveros (DR 220) in einem hart umkämpften Match mit einem 7:6, 6:4-Erfolg. Im Halbfinale musste er sich dann allerdings dem späteren Sieger Marcel Strickroth (DR 97) mit 4:6, 1:6 geschlagen geben. Strickroth hatte sich auch in den Spielen zuvor schadlos gehalten, in denen er gegen Adrian Penzkofer und Tim Ritzer jeweils in glatten zwei Sätzen siegreich war.
In der zweiten Hälfte des Tableaus war Christopher Patzanovsky aus Teublitz nicht zu schlagen. Da er wegen einer langwierigen Verletzung aus dem Ranking fiel, war er nur dank einer Wildcard in das Hauptfeld gerutscht. Dort setzte er sich in den ersten beiden Spielen jeweils klar gegen den gesetzten Jan Smrcka (DR 230) und Tobias Kirchlechner durch.
Im Viertelfinale bezwang der Finalist von 2022 darauf den Topgesetzen Edison Ambarzumjan (DR 61) in einem spektakulären Match mit einem knappen 7:5, 7:6 und zog dadurch ins Halbfinale ein. Hier traf er auf die Nummer vier des Turniers, Denny Vojtischek (DR 146), der seine vorherigen Spiele ebenso ohne Satzverlust beendet hatte. Es folgte ein dramatisches, fast schon episches Spiel über drei Sätze: Patzanovsky und Vojtischek duellierten sich über drei lang, in dem sich nach Anfangsproblemen Patzanovsky hauchdünn mit 1:6, 7:6, 7:6 durchsetzte.
So kam es zur Neuauflage des Finals von 2022 zwischen Marcel Strickroth und seinem Vereinskollegen beim TC Rot-Blau Regensburg, Christopher Patzanovsky. Strickroth holte sich den ersten Satz souverän mit 6:3, ließ Patzanovsky zu Beginn des zweiten Satzes wieder ins Spiel kommen, als dieser das Break zum 0:2 schaffte. Zu viele Kräfte hat jedoch das Halbfinale kurz zuvor gekostet, so dass Strickroth prompt eine Antwort parat hatte und mit seiner taktisch ausgeklügelten Spielweise alle folgenden Spiele zum 6:3, 6:2-Endergebnis einstrich.
Damit gelang ihm ohne Satzverlust der Titelgewinn, der ihm 650 Euro Preisgeld sowie wertvolle Punkte für die Deutsche Rangliste einbrachte. Patzanovsky konnte sich mit 350 Euro Preisgeld und der Erkenntnis, ein starkes Turnier mit sehr engen Matches zu seinen Gunsten, gespielt zu haben, trösten.
Das Turnier mit seinen 47 Spielen ging reibungslos und stets fair über die Bühne, was nicht zuletzt Oberschiedsrichter Sven Jachens vom TC Rot-Weiß Straubing zu verdanken ist, der gewohnt souverän leitete. Außerdem gilt der Dank auch dem Namensgeber und Sponsor Völkl sowie dem Bayerischen Tennis-Verband (BTV) für die finanzielle Unterstützung, das auch für kommendes Jahr wieder geplant ist. (St. Landgraf)
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Nordbayern
Stephan Landgraf
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