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Kevin Krawietz beim BTV-Interview während der ITF German Juniors am 17. Juni in Bamberg
Quelle: BTVDas Reiseprogramm von Kevin Krawietz ist gerade in der kurzen Rasensaison mit den Turnieren in Deutschland absolut auf Kante genäht.
Dennoch ließ es sich der zweifache French-Open-Champion im Doppel nicht nehmen, den ITF German Juniors in Bamberg zum Start des Final-Wochenendes in seiner Funktion als Turnierbotschafter einen Besuch abzustatten.
BTV: Kevin, wie konntest du den Besuch hier trotz deines engen Terminkalenders noch möglich machen?
Kevin Krawietz: Ich war die ganze Zeit mit Turnierdirektor Christoph Poehlmann in Kontakt. Wir hatten ausgemacht, dass ich es auf jeden Fall einrichte, wenn es sich mit dem Turnierplan ausgeht. Ich freue mich jedes Mal sehr darauf, nach Bamberg zu kommen und dies mit einem kleinen Ausflug in die Heimat zu verbinden. Ich habe ja selbst vor vielen Jahren solche Jugend-Events gespielt. Da interessiert es einen schon, was da aktuell so passiert.
Du stehst als Einzel-Gewinner 2009 in der Siegerliste. Kannst du dich noch daran erinnern, wie du damals im Doppel, deiner heutigen Kern-Disziplin, abgeschnitten hast?
Den Einzel-Sieg in Berlin habe ich natürlich noch richtig gut in Erinnerung. Ich habe einmal zusammen mit dem Dominik Schulz zusammen Doppel gespielt, das war aber im Jahr davor, wo das Turnier noch in Essen stattfand. Da hatten wir es bis ins Halbfinale geschafft.
Seit deinem letzten Besuch hier beim Turnier in Bamberg hat sich mit der Geburt deines Sohnes familiär einiges verändert. Wie beeinflusst das deinen Terminkalender?
Natürlich möchte man möglichst viel Zeit mit der Familie verbringen, entweder zu Hause oder zusammen auf Reisen. Da haben sich die Prioritäten schon etwas verschoben. Gerade nach Niederlagen möchte man da möglichst schnell wieder heim. Der Turnierplan hat sich dadurch aber nicht großartig geändert.
In Paris bist du mit deinem Partner Tim Pütz in zwei knappen Tiebreak-Sätzen gegen Pavic/Arevalo ausgeschieden, die im Anschluss das Turnier in Roland Garros gewinnen konnten. Kann man aus so einer Niederlage trotzdem etwas Positives rausziehen?
Im Nachhinein kann trotz der Niederlage folgern, dass man ganz nah dran ist. Auf der anderen Seite schaut man sich das Finale an und denkt sich, dass man auch da stehen könnte. Wichtig ist für uns die Erkenntnis, dass wir das Level haben, bei jedem Turnier zu den Titelanwärtern zu zählen.
Direkt nach den French Open war der Cut für die Olympischen Spiele. Bist du dort für das Doppel schon fix?
Ich gehe mal fest davon aus. Über den DTB bzw. den DOSB gehen die Meldungen in der nächsten Woche raus. Michael Kohlmann ist als Head of Men’s Tennis auch beim Turnier in Halle und da werden wir alle Details besprechen.
Ist für dich auch ein Start im Mixed-Wettbewerb eine Option?
Das ist ganz schwierig einzuschätzen, da es diesmal im Gegensatz zu den letzten Spielen in Tokio nur ein Mixed-Team aus deutscher Sicht geben wird. Im Doppel-Ranking ist Laura Siegemund die höchstplatzierte Spielerin und wird sich quasi ihren Spielpartner aussuchen können. Mein Partner Tim und ich haben aktuell das gleiche Ranking, und wenn Sie jemanden von uns dafür vorsehen würde, wird sie den direkten Kontakt suchen. Sascha ist für das Mixed auch noch im Gespräch, also gilt es diesbezüglich einfach abzuwarten. Generell würde ich da natürlich sehr gerne antreten.
Beim Masters-Turnier in Madrid wurde eine Reihe neuer Doppel-Regeln getestet. Wie fällt dein Fazit diesbezüglich aus?
Da kann ich ein gemischtes Fazit ziehen. Teilweise fand ich Regelungen gut, andere sind aus meiner Sicht eher fragwürdig. Die Differenzierung der Zeit zwischen den Ballwechseln mit 15 oder 25 Sekunden aufgrund der Anzahl der Schläge war für uns Spieler sehr kompliziert. Da wäre eine einheitliche Zeit mit einem Zwischenwert besser. Die Verkürzung der Sitzpause auf 60 statt früher 90 Sekunden war dagegen völlig in Ordnung. Parallel zum Turnier in Halle findet auch das Event im Londoner Queen‘s-Club statt, wo auch neue Sachen ausprobiert werden sollen.
Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Verlauf der Saison?
Bis inklusive der Turniere in Indian Wells und Miami war es ein sehr guter Start in die Saison. Auf Sand hatten wir und schon etwas mehr erhofft, aber wir schauen einfach von Turnier zu Turnier. Jetzt bereiten wir uns erst mal auf die Rasenturniere inklusive Wimbledon vor und greifen dann wieder richtig auf Sand ein, um bei Olympia das bestmögliche abzuliefern. Ein großes Ziel ist natürlich das Erreichen der ATP-Finals am Saisonende, aber dafür muss man über die ganze Saison hinweg konstante Resultate abliefern und ist deshalb in meinen Gedanken noch ganz weit weg.